Payment Evolution

Wie Gesellschaft, Regulatorik und Technologie von heute, Zahlungslösungen von morgen verändern

Die Art und Weise, wie wir für Waren und Dienstleistungen bezahlen, befindet sich im Wandel. Angetrieben von technologischem Fortschritt, sich verändernden gesellschaftlichen Erwartungen und Regulierungen wird die Zahlungslandschaft komplexer und dynamischer.

In diesem Artikel werden die wichtigsten Treiber für das Payment der Zukunft vorgestellt und auf mögliche Auswirkungen für Unternehmen und Verbraucher:innen eingegangen.

Welche ​Technologien werden das Payment verändern?​

Mehr als ein Buzzword: KI​

Künstliche Intelligenz (KI), Blockchain und Tokenisierung sind drei Technologien, die die Paymentbranche verändern werden. 

KI, mit ihrer Fähigkeit zu lernen und sich anzupassen, ermöglicht personalisierte sowie sicherere Zahlungserlebnisse. Zusätzlich revolutioniert KI durch neue Möglichkeiten der Verarbeitung von Sprache und Gestik die Art und Weise der Mensch-Computer-Interaktion, womit Frontends aber auch Payment zunehmend in den Hintergrund tritt.

Blog: Payment Evolution
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Krypto-Frühling? Vielleicht!​

Die Blockchain-Technologie, die die zugrundeliegende Technologie von Kryptowährungen ist, ist ein weiterer Treiber für einen Wandel in der Payment- und Finanzbranche. Durch den dezentralen Ansatz sowie die unveränderlichen und manipulationssicheren Daten, ergeben sich neue Möglichkeiten im Handel oder bei der Zahlungsabwicklung.

 

Karte adieu? Tokenisierung & Card-not-present. ​

Eine andere Technologie mit großem Veränderungspotenzial im Payment stellt die Tokenisierung dar. Die Tokenisierung ist die Digitalisierung von Transaktions- bzw. Kartendaten. Gerade im E-Commerce wird damit das Payment einfacher und bequemer, da in der Regel keine Karten oder Passwörter benötigt werden. Für Händler kann dies zu einer besseren Conversion-Rate und bei Banken, durch mehr Sicherheit, zu einer höheren Genehmigungsquote führen. Zusätzlich ist die Technologie der Wegbereiter für das Bezahlen mit neuen Formfaktoren. Die Tokenisierung ermöglicht das Einbringen der Kartendaten in andere Geräte, wie z. B. Smart-Glases, Smart-Watches oder Fitness-Tracker.

Welche gesellschaftlichen Treiber beeinflussen Payment?​

Ein Treiber ist das gestiegene Sicherheitsbedürfnis. Insbesondere die Themen Privatsphäre und Datenschutz spielen hier eine wichtige Rolle und beeinflussen Paymentmethoden. Die bereits genannten Technologien, wie Tokenisierung und KI, bieten hier innovative Lösungsansätze. Durch die Verschlüsselung sensibler Daten, wie z. B. Kreditkartennummern und die KI-gestützte Überwachung digitaler Systeme können persönliche Informationen geschützt werden, wodurch Shopping für Verbraucher:innen sowie Händler sicherer wird.

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Gesellschaftsrelevante Themen wie Diversität und Inklusion haben auf den ersten Blick wenig Schnittmengen zu Payment. Bei näherem Betrachten kann aber auch das Bezahlen zur Integration von Minderheiten und gesellschaftlichen Randgruppen beitragen. Beispiele hierfür sind neben der Touchkarte für Menschen mit Sehbehinderung auch die kontrovers diskutierte Bezahlkarte für Asylbewerbende. 

Zuletzt lässt sich das Thema Nachhaltigkeit im Sinne der Ökonomie, Ökologie und Sozialem anführen. Nicht nur im Kontext von nachhaltigen Kartenkörpern, sondern auch beim nachhaltigen Konsum sind Schnittmengen zum Payment erkennbar. So ermöglicht das Fintech Savestrike mit „save now buy later“ eine Möglichkeit nachhaltigen Konsum beim Onlineshopping zu fördern und setzt auf den Grundsatz „Qualität vor Quantität“. 

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Welche Rolle ​spielen die Regulierungen zukünftig im Payment?

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Neue Regulierungen spielen eine entscheidende Rolle bei der Gestaltung der Zukunft des Payments. 

Die dritte Zahlungsdienste-Richtlinie unterscheidet sich in PSD3 und PSR. Sie wird frühestens bis Ende 2025 beschlossen. Hauptneuerung der PSD3/ PSR sind ein stärkerer Verbraucher:innenschutz, die Bekämpfung und Eindämmung von Zahlungsbetrug, das Angleichen von Wettbewerbsbedingungen zwischen Banken und Nichtbanken und die Funktionsweise des offenen Bankwesens zu verbessern. Insbesondere die Verbesserung des offenen Bankwesens kann datengestützte Innovationen ermöglichen und führt zu einer einheitlichen Schnittstellen-Landschaft in Europa.

Auch die FIDA (Financial Data Access Regulation) beschäftigt sich mit dem Zugang zu Daten und erweitert den durch die PSD2 geprägten Begriff „Open Banking“ hin zu „Open Finance“. Während sich die PSD2 und perspektivisch PSD3 lediglich mit Zahlungsverkehrskonten beschäftigen, ermöglicht FIDA den Zugriff auf Daten der Finanzindustrie über den Zahlungsverkehr hinaus, u.a. Daten zu Versicherungen, Renten, Investments. Ebenso, wie die PSD3/ PSR erweitert FIDA nicht nur die bereits zugängliche Datenbasis, sondern verbessert auch die Zugänglichkeit zu diesen Daten durch einheitliche Schnittstellen (APIs). Durch die Zugänglichkeit zu einer breiten Finanzdatenbasis können potenziell nicht nur neue Produkte entstehen, sondern auch bereits bestehende Produkte kundenzentrisch weiterentwickelt werden. 

Die letzte Regulierung, die wir hier thematisieren möchten, ist eIDAS 2.0.  
Die eIDAS 2.0 folgt auf die 2016 in Kraft getretene eIDAS 1.0, die die Grundlage geschaffen hat elektronische Signaturen in Europa einzusetzen. Die eIDAS 2.0 soll die Einsetzbarkeit und Akzeptanz digitaler Identitäten verbessern und strebt mehr Sicherheit/ Datenschutz in europaweit einheitlich akzeptierter Weise an. Daneben forciert die eIDAS 2.0 die Erweiterung des Anwendungsbereichs hinsichtlich elektronischer Fernsignatur- und Siegelerstellungseinheiten. Darüber hinaus ist jetzt auch die qualifizierte Attestierung elektronischer Attribute (QEAA), wie bspw. des Alters des Kunden, durch die Regulierung festgelegt. Eine wichtige Neuerung der eIDAS 2.0 ist die sichere Aufbewahrung der Identität in einer Wallet (ID-Wallet). Die ID-Wallet-App kann sowohl von Privatpersonen als auch von Unternehmen genutzt werden. Sie dient dazu, Zertifikate und Nachweise im Bereich der elektronischen Identifikation zentral zu speichern und zu verwalten. Mit der ID-Wallet wird jetzt also ein neuer Weg beschritten, um die Nutzung der elektronischen Identität zu vereinfachen. Wie nach dem Vorbild der BankID aus Schweden ist es denkbar, dass zukünftig Zahlungen bankenübergreifend mit einer solchen ID-Wallet freigegeben werden können und die Sicherheit erhöht wird.

Auswirkungen und Chancen für Unternehmen

Die Payment- und Finanzbranche befindet sich im Wandel. Durch die immer schneller werdenden technologischen Veränderungen, gesellschaftlichen Umbrüche und steigenden regulatorischen Anforderungen. In diesem dynamischen und herausfordernden Marktumfeld lassen sich Chancen für Unternehmen ableiten:

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Technologische Fortschritte nutzen:

Durch den Einsatz von KI, Blockchain und Tokenisierung werden Zahlungsprozesse einfacher, Kosten können gesenkt und das Erlebnis von Kund:innen verbessert werden. Auch wird sich grundlegend verändern, wie wir bezahlen, womit wir bezahlen und wer Transaktionen abwickelt, wodurch etablierte Bezahllösungen verschwinden und neue entstehen werden. Das Verständnis und die Nutzung dieser Technologien stellt damit einen wesentlichen Schlüsselfaktor für Unternehmen dar, die sich am Markt behaupten wollen.

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Kundenbedürfnisse verstehen:

Innerhalb der Gesellschaft kommt es durch das wachsende Umwelt– und Verantwortungsbewusstsein der Menschen sowie einer neuen ethischen Handlungsmoral zu veränderten Präferenzen der Verbraucher:innen. Unternehmen müssen sich auf diese veränderten Vorlieben und Bedürfnisse einstellen, um Produkte und Dienstleistungen anzubieten, die bei ihrer Zielgruppe Anklang finden.

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Regulatorik als Innovationsquelle verstehen:

Der regulatorische Druck auf Unternehmen nimmt zu und wird häufig als Herausforderung wahrgenommen. Einheitliche Regelungen und die Angleichung der Wettbewerbsbedingungen können aber auch die Möglichkeit bieten, neue Geschäftsfelder zu erschließen oder bestehende auszuweiten, so dass Regulierung auch als Wegbereiter für Innovationen verstanden werden kann.


Autor:innen

Blog: Payment Evolution

Jana Staake
Business Innovation Managerin

 

jana.staake@s-payment.com

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Blog: Payment Evolution

Christian Fehrs
Business Innovation Manager

 

✉  christian.fehrs@s-payment.com

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