girocard macht 42 Prozent des Gesamtumsatzes im Einzelhandel aus
22.05.2024
—
Erstmals erreicht die Kartenzahlung insgesamt 300 Milliarden Euro Gesamtumsatz im stationären deutschen Einzelhandel. Ein großer Anteil daran entfällt auf die girocard – gegenüber klassischen Kreditkarten hat das Zahlverfahren klar die Nase vorn. Das geht aus der EHI-Studie „Zahlungssysteme im Einzelhandel 2024“ hervor.
Während Kartenzahlungen ihren Umsatz im Jahr 2023 vergrößerten, sank der Anteil des Bargelds am Gesamtumsatz um weitere 2,0 Prozentpunkte im Vergleich zum Vorjahr auf 35,5 Prozent. Das geht aus einer aktuellen Meldung des EHI Retail Institutes zu der jährlich durchgeführten Studie „Zahlungssysteme im Einzelhandel“ hervor. Inflationsbedingt sei der gesamte Umsatz im deutschen Einzelhandel stark gewachsen: von 465 auf 485 Milliarden Euro. Gut 172 Milliarden Euro seien an den Kassen bar bezahlt worden. Der Umsatz mit Karte hingegen sei auf fast 300 Milliarden Euro gewachsen und mache nun 61,8 Prozent aus. Nur noch 2,1 Prozent würden auf den Rechnungs- bzw. Finanzkauf entfallen, der Rest auf Sonstige (Gutscheine u. ä.).
girocard ist das beliebteste Karten-Zahlverfahren
Mit 42,4 Prozent des Gesamtumsatzes liege die girocard deutlich vor Kreditkarten im klassischen Sinne (8,6 Prozent) und deren neuen Debitvarianten (4,1 Prozent). Vor allem Visa Debit und mit Abstrichen auch Debit Mastercard weisen laut EHI zum Leidwesen der Händler:innen das größte Wachstum auf. Ihr Anteil habe im Vorjahr noch bei 2,9 Prozent gelegen. Allerdings seien die Services teuer und in größeren Teilen des Mittelstands daher gar nicht akzeptiert. Das Sepa-Lastschriftverfahren – unterschriftbasiert ebenfalls auf Basis der girocard – halte sich beim Vorjahreswert von 6,1 Prozent. Nach dem Terminalausfall von 2022 hätte eine Reihe auch großer Händler:innen das Lastschriftverfahren als Notfalllösung bei technischen Problemen vorgehalten und sei dabeigeblieben.
Zahl der Einkäufe steigt deutlich
Der Blick auf die Entwicklung der steigenden Transaktionszahlen zeige, dass die Kundschaft den physischen Einkauf im Geschäft mit den sozialen Interaktionen wieder verstärkt nutze. Im Jahr 2021 sei das Level mit 16,6 Milliarden Einkäufen am niedrigsten gewesen. Im Jahr 2022 stieg die Zahl laut EHI auf 17,9 Milliarden und landete im Jahr 2023 mit einem großen Sprung bei 19,55 Milliarden Einkäufen. Damit sei das relativ konstante Vor-Corona-Level von rund 20 Milliarden Transaktionen pro Jahr im stationären Einzelhandel fast wieder erreicht.
Kund:innen kauften zwar wieder deutlich häufiger ein, hätten pro Einkauf trotz Inflationseffekten aber weniger ausgegeben. Die durchschnittlichen Einkaufsbeträge über alle Zahlungsarten – und auch in den meisten Branchen und Betriebstypen des Lebensmittelhandels – seien im Jahr 2023 rückläufig. Gemessen an den Transaktionen hat Bargeld der Studie zu folge nach wie vor die Nase vorn. 58,3 Prozent dieser 19,55 Milliarden Einkäufe wurden immer noch bar beglichen, 40,4 Prozent mit Karte.
Ein weiterhin sehr beliebter Service sei die Bargeldauszahlung an der Kasse, das sogenannte Cashback. Das Volumen sei im Jahr 2023 auf 12,31 Milliarden Euro gestiegen (2022: 10,23 Milliarden Euro). Die Unternehmen, die heute Cashback anbieten – vor allem Lebensmittelhandel, Drogeriemärkte und Baumärkte – zahlten aktuell 13,3 Prozent ihres vereinnahmten Bargelds wieder an ihre Kund:innen aus.
Stephan Arounopoulos
Presse und Öffentlichkeitsarbeit
✉ stephan.arounopoulos@s-payment.com
☎ 0711 782-99230